Durch Sanierungsmaßnahmen sind hohe Energieeinsparungen möglich

Myth

Thermische Sanierungsmaßnahmen werden überschätzt; wichtig ist primär der Neubau.

Facts

Ohne Energieeffizienz im Heizsystem und der sukzessiven Sanierung des Gebäudebestands ist eine deutliche Senkung des Energieverbrauchs in den kommenden Jahren schwer zu erreichen. Der Großteil des Energiebedarfs für Raumwärme und Warmwasser in Gebäuden entfällt auf unsanierte Bestandsgebäude, insbesondere Einfamilienhäuser.

Je früher damit begonnen wird, den Gebäudebestand thermisch zu sanieren und mit erneuerbaren Energien zu versorgen, desto günstiger wird es – unmittelbar für uns (Kostensenkung) sowie für das Klima, und damit indirekt erneut für uns. Die Hälfte des Endenergieeinsatzes geht durch geringe Qualität der Gebäudehülle verloren. Von den heute 3,9 Millionen Hauptwohnsitzwohnungen wurden rund drei Viertel vor 1991 errichtet. Insgesamt bräuchten etwa 60 % des gesamten Wohnungsbestands eine energieeffiziente Sanierung. An technologischen Lösungen dafür mangelt es nicht. Bei einer Beibehaltung der aktuellen Sanierungsrate wäre bis zum Jahr 2050 maximal die Hälfte der Gebäude saniert – zu wenig, um bis zur Jahrhundertmitte Treibhausgasneutralität im Sinne des Pariser Klimaabkommens zu erreichen. Allein durch Energieeffizienzmaßnahmen bei Heizkesseln und Wärmeverteilung können bis zu 20% des Energieverbrauchs eingespart werden. Mit den vom Klimafonds initiierten Mustersanierungen soll ein Bild davon gezeichnet werden, wie Gebäude künftig aussehen müssen. Der Weg in eine klimafreundliche Zukunft kann nur erfolgreich gegangen werden, wenn Gebäude treibhausgasneutral sind.