Die Dekarbonisierung des Energiesystems ist machbar

Myth

Die Dekarbonisierung des Energiesystems ist eine Illusion. Es ist völlig unmöglich, bis zur Jahrhundertmitte auch nur annähernd Treibhausgasneutralität zu erreichen.

Facts

Aktuelle Untersuchungen zeigen, dass die weitgehende Dekarbonisierung eine beträchtliche Herausforderung, aber durchaus machbar und wirtschaftlich eine Chance ist. Viele Technologieentwicklungen verlaufen schneller als angenommen.

Zahlreiche Studien zeigen, dass es technisch und wirtschaftlich machbar ist, ein Energiesystem zu schaffen, welches zu 100% aus erneuerbaren Quellen gespeist wird. Die technologischen und ökonomischen Möglichkeiten sind da, um die Treibhausgasemissionen im Sinne der Pariser Klimaziele zu senken. Wesentliche Voraussetzung dafür ist der Ausbau der regenerativen Energieerzeugung, die konsequente Umsetzung von Energieeffizienz und die Etablierung intelligenter Netze und flexibler Strukturen.

Laut dem „Szenario erneuerbare Energie“ des österreichischen Umweltbundesamts (UBA 2016) können die Treibhausgasemissionen aus dem Einsatz fossiler Energieträger bis zum Jahr 2030 um ca. 60% bzw. bis 2050 um mehr als 90% gegenüber 2005 sinken. Verglichen mit dem Jahr 2010 wird eine 20%ige Reduktion des Endenergieverbrauchs bis zum Jahr 2030 erreicht, der Anteil der erneuerbaren Energien steigt bis 2030 auf 61% und bis 2050 auf 91%. Gleichzeitig wird bis 2030 eine (bilanziell) zu 100% erneuerbare Stromversorgung sowie ein Anteil erneuerbarer Fernwärme von 78% realisiert.

Dem Stromsektor, der von der weltweit enormen technologischen Entwicklung bei Erneuerbaren und Speichertechnologien geprägt ist, kommt bei der Dekarbonisierung eine spezifische Rolle zu. Durch die Integration der Bereiche Strom, Wärme und Mobilität wird der Strombedarf insgesamt steigen; dennoch ist ein Ausstieg aus der Nutzung fossiler Energie gut umsetzbar.